In den vergangenen Jahren hat die Stadt Villach eine Radwegoffensive gestartet und den Radverkehr stark aufgewertet. Auch im kommenden Jahr stehen viele Maßnahmen auf dem Programm. Ein Überblick.
Von der Öffnung des Hauptplatzes für Radlerinnen und Radler, über hunderte neue Abstellmöglichkeiten für Räder sowie Förderungen für E-Bikes bis zu großen Radwegprojekten in allen Stadtteilen, das Ziel der Stadt Villach ist klar: „Wir wollen langfristig Kärntens radfreundlichste Stadt werden“, sagt Bürgermeister Günther Albel.
Besonders viel hat die Stadt für das Jahr 2021 vor: Eines der wichtigsten Projekte findet in der Italiener Straße statt. „Nachdem die ÖBB im kommenden Jahr die Kilzerbrücke neu errichten werden, nutzen wir die Gunst der Stunde und schaffen eine Verbindung für Radlerinnen und Radler zwischen Völkendorf und der Innenstadt“, sagt der Bürgermeister.
Der Ausbau des Wegenetzes ist nicht das einzige Ziel: „Wir wollen den Stellen-wert des Radverkehrs sichtbar erhöhen“, erklärt Stadtentwicklungs- und Ver-kehrsreferent Stadtrat Harald Sobe.
Folgende Neuerungen werden eingeführt:
- So genannte Sharrows (von Englisch „share“ und „arrows“), spezielle Bodenmarkierungen, zeigen deutlich an, dass mit Radfahrerinnen und Radfahrern zu rechnen ist.
- Auch farblich markierte Radwege, wie in der Postgasse, rücken die einspurigen Verkehrsteilnehmer in den Mittelpunkt.
- An Kreuzungen werden „vorgezogene Aufstellflächen“ markiert. Dabei handelt es sich um Flächen an ampelgeregelten Kreuzungen, in denen die Radlerinnen und Radler auf die nächste Grünphase warten können.
- Bereits umgesetzt wurde die optimierte Schaltung der so genannten „Bettelampeln“ vor allem entlang der Ossiacher Zeile. Durch diese Ampeln endete das lange Warten für Radfahrerinnen und Radfahrer.
Mit der Priorisierung nachhaltigen Verkehrs und der Förderung des Umstieges auf das Rad setzt die Stadt die im Gemeinderat beschlossene Vorgabenkataloge „Stadtentwicklungskonzept“ und „Mobilitätskonzept“ konsequent um. Ziel ist es, die „Mobilitätspyramide“ umzukehren: Anstatt vieler Autos, die Platz brauchen sowie Lärm und Kosten verursachen, soll eine Umkehr Richtung Räder, Fuß-gänger oder Öffi-Nutzer geschehen. „Seit Monaten fährt der ECitybus, zudem haben wir Villachs ersten Bustakt eingeführt. Dieser wird in den kommenden Jahren massiv ausgebaut“, sagt Bürgermeister Albel.
„Langfristiges Ziel ist es, als Stadt CO2-neutral zu werden. Das wird uns nur gelingen, wenn die Bürgerinnen und Bürger mitmachen. Als Stadt sind wir gefordert, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen und mit gutem Beispiel voranzugehen. Mit der Radweginitiative machen wir einen weiteren Schritt hin in eine noch umweltfreundlichere Zukunft“, ergänzt Verkehrsreferent Stadtrat Harald Sobe.
Um die Wichtigkeit des Themas Rad und Radwege für die weitere Stadt- und Verkehrsplanung zu unterstreichen, hat Villach sowohl mit Siegfried Hohenwarter einen Radkoordinator für interne Abläufe, als auch Ronald Messics als externen Radbeauftragten ernannt.
Radwegprojekte 2021
- Radwegverbindung von Völkendorf in die Innenstadt
- Italiener Straße: Neuer Geh- und Radweg vom Tschinowitscher Weg bis zum Bichlweg – Mehrzweckstreifen bis zur Kilzerbrücke. (150.000 Euro)
- Geh- und Radweg Ossiacherzeile, Abschnitt Kreuzung Italienerstraße – Bertha von Suttnerstraße (80.000 Euro)
- Erichtung neue Radwegverbindung Wilhelm-Hohenheim-Straße (Abschnitt Stadtpark – B 83): Lückenschluss Radhighway vom Hauptbahnhof nach Tschinowitsch (insgesamt 225.000 Euro)
- Radweg Genotte Allee, F.X.-Wirth-Straße bis August Jaksch Straße (250.000 Euro)
- Errichtung Radweg Drobollach West – Teil des geplanten überregionalen Radweges von Faak nach Drobollach (150.000 Euro)
- Radweg R1B Faakersee Weg, Abschnitt 4 – Egg bis Gemeindegrenze (150.000 Euro)
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